Radsport

MTB Tour „Schweiß fließt, wenn Muskeln weinen“ 2016

Dem Faible für pfiffige Tourenbeschreibungen frönend schrieb die Sektion Rad die Königstour für 2016 aus. Nirgends kann der Sonderurlaub mit Tränen härter verdient werden, als bei der jährlichen Mountainbike Tour.






Entgegen medialer Vorurteile über Beamte und deren Schweißresistenz sammelte sich ein nicht ganzes, zumindest anfänglich noch nicht schmutziges, Dutzend in Schruns, um das Silber- und Verwalltal in Angriff zu nehmen.




Noch bevor es losging, war bei manchen schon die Luft raus. Kollege Repnik überzeugte nicht ganz mit einer wilden Geschichte vom „am Abend waren die beiden Reifen echt noch vollgepumpt“, wusste aber umso mehr den netten Mechaniker vom Sportgeschäft zu bezirzen, um wieder 3 cm Luft zwischen Reifenprofil und Felge zu bekommen. Andere hoffnungsvolle Talente wiederum standen Butziverrückt vor morgendlich verschlossenen Fahrradgeschäften in Wolfurt, um den Platten reparieren zu lassen und wurden auf Grund zu hoher Distanz bereits anfänglich disqualifiziert.




Mit einiger Verspätung ging es dann umso hektischer in Richtung Silbertal. Jene im Rennradsektor erprobten Leithammel verzichteten auf Landschaft und Genuss, um den Sektionsobmann bereits bei der ersten Kreuzung im Fellimännle vor schwierige Navigationsentscheidungen zu stellen, weil kein anderer mehr in Sichtweite war. Sich gegen den allgemeinen Rechtsruck in Europa wehrend wurde staatsmännisch nach links abgedreht, was sich dankenswerterweise als falsch erwies. Um Ehre und Kondition betrogen zog sich das Silbertal dann subjektiv noch länger über knappe 1000 Höhenmeter bis zur ersten Rast beim Einstieg ins Verwalltal. Bei wunderbarem Wetter ging es über die Schiebepassage zum Langsee auf die Tiroler Seite und von dort weiter zur Heilbronner Hütte.




Auf der Heilbronner Hütte war die wohlverdiente Pause und bei der Abfahrt in Richtung Partenen konnten jene, die bergauf ganz hinten waren, diese Position wieder einmal erfolgreich verteidigen. Während die einen den Weg des geringsten Widerstandes suchten und auf der Straße blieben, wählten andere die Ehre (Motto: viel steil – viel Ehr!). Auf der Suche nach dem perfekten Singletrail fanden Downhiller Klaus Winder und der nicht weniger erfolgreiche Sektionsobmann Stellvertreter die Erfüllung, andere hingegen die Grenze fahrtechnischen Könnens. Nach einem olympiareifen 180 Grad Salto in den Morast, der ob des wie immer letzten Platzes wenigstens nicht beobachtet und mit hämischem Gelächter bezeugt werden konnte, musste der Sektionsobmann zunächst eine Grundreinigung am nahegelegenen Bache durchführen. Eine im Übrigen sehr archaische Erfahrung. Dass dafür dem stellvertretenden Sektionsobmann sodann der 4. Platten des Tages inmitten berglicher Ursprünglichkeit ereilte, sorgte für innerliche Schadenfreude. Wer sein Rad so malträtiert, muss ja auch mal dafür büßen.



Erwähnung soll zudem Kollege Helmut Lau finden, der weit angereist vom Kleinen Walsertal bei der Abfahrt nach Partenen zum Missfallen seiner Unfallversicherung wahren Heldenmut zeigte, als er die froom‘sche Abfahrtsweise auf einem Hardtail imitierte und am Oberrohr Platz nahm. Böse PSV Zungen vermeinten dennoch, weniger Froom als einen sterbenden Schwan erblickt zu haben.



Im Gasthaus Alpenrose in Schruns wurden vom rayonszuständigen Inspektionskommandanten Hubert Kessler ein paar Schmankerln polizeilicher WildererInnenbekämpfung zum Besten gegeben, deren Details aus Jugendschutzgründen hier fehl am Platz wären. Nach der obligatorischen Bergkäseverteilung und der Kür des Landesmeister (Thomas Ilg und die immer treue Desiree Steidl), einer Gesamtstrecke von fast 60 km bei 1800 Höhenmeter, war genug geweint und wurde zur Heimreise die Schrunser Bahn gewählt. Wie gesagt, in keiner Sektion des PSV Vorarlberg verdient man sich seinen Sonderurlaub ehrlicher!




Der Sektionsobmann
Mario Breuss




Link zum Bericht von der MTB-Tour 2015