Leichtathletik

World Police & Fire Games 2022

Mit einer Silbermedaille in die Wettkampfpension

Vom 22. -31. Juli fanden in Rotterdam/NL die World Police & Fire Games 2022 statt. Mit dabei wie schon 2011 in New York, Alexander Andahazy vom BZS Feldkirch. Begleitet und betreut wurde er dabei von Ilg Thomas, ebenfalls BZS Feldkirch. Nach einer Goldmedaille bei den EPFG 2012 war sein Ziel für diesen Wettkampf ganz klar eine Medaille.

Während die Akkreditierung und die Eröffnungsfeier recht gut organisiert und vorbereitet waren, war der TCA-Bewerb (Toughest competitor alive), bei dem Alexander startete, der schlechteste organisierte Wettkampf, den er in 30 Jahren Wettkampf erleben musste.

Am Sonntag den 24.07.2022 ging es mit dem 5000 Meter Lauf um 07.00 Uhr morgens los. Bei diesem wurde noch recht professionell, mittels Chip die Zeitmessung durchgeführt. Alexander lief die 5000 Meter ein wenig schneller als im Plan in 19:40 Minuten und war somit schon einmal auf Platz 2 in seiner AK.

Beim anschließenden Kugelstoßen herrschte dann bereits Chaos, da die „Kampfrichter“ keinen Plan hatten, was sie machen mussten. Mit 9,85 Meter blieb er ein wenig hinter den persönlichen Erwartungen aber immer noch gut im Rennen.

So richtig schlimm wurde es dann beim 100 Meter Lauf, der nur 80 Meter lang war, bei dem weder die Starterin noch die Personen mit der Handstoppuhr im Ziel, wussten was sie tun. Alexander lief zwar als Erster in seinem Lauf über die Ziellinie, war auf der Ergebnisliste dann doch 3 Zehntel langsamer als der Zweite.

Das Schwimmen erledigte Alexander mit 1:20 Minuten genau im Soll über die 100 Meter Freistil.

Beim Seilklettern, einer Spezialdisziplin der spanischen Feuerwehrleute, konnte Alexander dann erstmal zeigen, dass er ebenbürtig mit den Profis aus Spanien ist. Das 6 Meter lange Seil (welches vom Sitzen weg nur mit den Händen geklettert werden darf) überwand er in 5:53 Sekunden und war damit in etwa gleichstark wie die Konkurrenz.

Auch beim Bankdrücken war er erneut Zweitbester in seiner AK mit 110 kg. Nur der spätere Sieger in seiner AK drückte 120 kg.

Bei der absoluten Horrordisziplin, den Klimmzügen, war Alexander einer der Besten. Mit 35 Stück war er auch hier in seiner AK wiederum auf Platz 2. Angemerkt muss noch, dass bei den Klimmzügen ein 3 Sekundenintervallton den Rhythmus vorgibt und nach jedem Klimmzug deshalb komplett ausgehangen werden muss.

Bei der letzten Disziplin, dem Hindernislauf, lief er in 1:16 die schnellste Zeit in seiner AK. Lediglich 4 jüngere Läufer waren flotter unterwegs als er und der schnellste Läufer gerade mal 4 Sekunden schneller als Alexander.

Bei der anschließenden Siegerehrung patzten dann die Organisatoren nochmals gewaltig. Obwohl Alexander klar war, dass er mindestens Zweitplatzierter ist, wurde er als Drittplatzierter aufgerufen und ihm die Bronzemedaille überreicht.

Als Alexander daraufhin beim Organisator vorsprach, drückte dieser erst den entsprechenden Knopf bei der Auswertung, wonach erst da die Punkte des Hindernislaufes dazugerechnet wurden.

Nach Ankunft im Hotel wurde dann den Teilnehmern, das richtige Ergebnis übermittelt und Alexander konnte am nächsten Tag die Medaillen tauschen gehen.

Alexander war glücklich mit der Silbermedaille und mit nur derselben Verletzung nach Hause fahren zu können, welche er schon vor dem Start hatte. Beim Seilklettern stürzten zwei Teilnehmer ab und auf der Hindernisbahn gab es auch drei zum Teil schwer Verletzte. Auch sonst humpelten nach Beendigung des Wettkampfes einige (jüngere) Athleten herum. Die enttäuschende Organisation und die Erkenntnis, dass Alexander an diesem Tag seine Bestleistungen abrufen konnte (hätte auch bei jüngeren AKs für eine Medaille gereicht), haben ihn dazu bewegt, seine aktive Wettkampfkarriere zu beenden. In Zukunft nur noch Preisjassen, Preisfischen oder „Mensch ärgere dich nicht“.

World Police & Fire Games Rotterdam 2022 – Im Sport vereinen wir uns (wpfgrotterdam2022.com)

(Alexander Andahazy)